Partnerschaftsverein schrammt an Auflösung vorbei        20.03.09

 

Mitgliederversammlung: Winfried Bils, Hans-Joachim Hüftlein und Cornelia Prüße führen als Trio künftig den Verein

Lohr. Der Partnerschaftsverein, der sich um die Kontakte der Lohrer zu den Bürgern der Partnerkommunen in Europa kümmert, ist nur knapp an einer Auflösung vorbeigeschrammt. Bei der Mitgliederversammlung am Freitagabend mit 30 Teilnehmern fand sich nach einigem Hin und Her ein Trio bereit, den 135 Mitglieder starken Verein zu führen: Winfried Bils, Hans-Joachim Hüftlein und Cornelia Prüße.


Hans-Joachim Hüftlein, Cornelia Prüße und Winfried Bils (von links) bilden das neue Führungstrio des Lohrer Partnerschaftsvereins. Foto: Thomas Josef Möhler

Die beiden bisherigen Vorsitzenden Franz Wolf und Günter Clausnitzer hatten bereits vor Monaten angekündigt, für die Posten nicht mehr zur Verfügung zu stehen (wir berichteten). Bis zum Freitag hatten sich keine Nachfolger gefunden. Unter Leitung des Vereinspräsidenten, Bürgermeister Ernst Prüße, gelang es dann, einen Kompromiss auszuhandeln.

Es soll ein Trio aus drei gleichberechtigten Vorsitzenden geben, die aber einzelvertretungsberechtigt für den Verein sind. Weil für diese Konstruktion die Vereinssatzung geändert werden muss, wurde zunächst »konventionell« gewählt: Bis zur Satzungsänderung ist Winfried Bils 1. Vorsitzender, Hans-Joachim Hüftlein 2. und Cornelia Prüße 3.

Die Verteilung der weiteren Posten bereitete keine Probleme:

Schriftführer und Pressewart wurde Thomas Josef Möhler, Kassier Volker Kirsch, Beisitzer Günter Clausnitzer, Franz Wolf, Elfriede Geiger, Maria Bils, Irmgard Langer, Christian Schmitt und Paul Imhof, Kassenprüfer Petra Burrow und Winfried Franz.

»Riesen-Bauchweh« gehabt

»Ich hatte ein Riesen-Bauchweh vor den Wahlen«, meinte ein erleichterter Winfried Bils. Wenn sich kein neuer Vorstand gefunden hätte, wäre die Auflösung des Vereins angestanden. Dieser könne im kommenden Jahr auf 15 Jahre Bestehen zurückblicken (1992 wurde das Partnerschaftskomitee gegründet, 1995 der Verein).

In dieser Zeit habe der Partnerschaftsverein »enorm viel gemacht«, so Bils. Neben dem Austausch, der sich durch die Partnerschaft mit Milicz zu Drei-Länder-Kontakten erweitert habe, sei im kulturellen und sportlichen Bereich einiges passiert. Der Austausch zwischen den Sportvereinen lasse sich aber noch intensivieren.

Die Kontakte nach Milicz seien im vorigen Jahr weiter ausgebaut worden, berichtete Franz Wolf, der im alten Vorstandsteam für die polnische Partnerstadt zuständig war. Schüleraustausch habe es zwischen den Gymnasien und Hauptschulen gegeben, bei den Realschulen habe es noch nicht geklappt. Auch sonst sei im Jugendbereich »einiges gelaufen«.

Wolf erinnerte an die Lohrer Delegation beim traditionellen Karpfenfest in Milicz. Die Gastfreundschaft der Polen sei »immens«.

Zur Festwoche sei eine polnische Delegation nach Lohr gekommen, darunter der Miliczer Landrat. Jahreshöhepunkt sei das Seminar »Spessart und Wald« in Lohr gewesen.

Bürgermeister Ernst Prüße kündigte an, mit einer Kapelle der Musikschule am 22. Mai nach Milicz zu einem Blasmusik-Festival zu fahren. Im Bus seien noch Plätze für interessierte Bürger frei. Das diesjährige Miliczer Karpfenfest werde auf den 3. bis 5. September vorgezogen.

Etwas schwierig gestalten sich nach den Worten von Günter Clausnitzer die Kontakte ins französische Ouistreham, die seit 17 Jahren bestünden. Zur 15-Jahr-Feier der Partnerschaft 2007 seien gerade einmal zwölf Franzosen nach Lohr gekommen. Immerhin hätten französische Gäste am Seminar »Spessart und Wald« teilgenommen. Der Austausch zwischen den Jugendzentren funktioniere jedes Jahr.

Stillstand mit Ouistreham

Am ersten Mittwoch jeden Monats sei frankophoner Stammtisch um 20 Uhr im Weinhaus Mehling. Der französische Lernstammtisch habe wegen zu geringen Interesses eingestellt werden müssen. In den vergangenen zwei Jahren sei in der Partnerschaft mit Ouistreham ein Stillstand zu verzeichnen gewesen, zog Clausnitzer Bilanz. tjm

 

Thomas Josef Möhler, M.A.

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